Foto © Ines Göbel

Ich bin Lene Heyn und gehe auf das Ludwig-Leichhardt Gymnasium. Nach den Sommerferien komme ich in die zehnte Klasse. Außerdem bin ich regelmäßig in der Literaturwerkstatt, schreibe dort und arbeite mit am Literaturwerk-Podcast. Zudem habe ich noch viele andere Interessen und Hobbys, unter anderem lese ich sehr viel und übe mich gerade am Nähen. Ich lebe zusammen mit meinen Eltern meiner Schwester und einer Sumpfschildkröte in einem Dorf etwas außerhalb von Cottbus in einem Doppelhaushälfte mit Garten und habe die üblichen Alltagsprobleme.

Leseprobe

Keksteig Schaukeln und Pusteblumen

Keksteig naschen. Schmetterlinge und Frösche.
Die Hände bemalen. Sich von oben bis unten mit Tomatensoße voll kleckern und die Spaghetti bei Oma mit den Fingern essen.
Heimlich Süßigkeiten naschen, wenn die Eltern nicht hinschauen. Seine Schwester hassen und ganz doll liebhaben.

Pusteblumen pusten und sich über die klebrige Konsistenz von Löwenzahnstängeln ärgern.
Straßenbilder mit Kreide malen und am Meer Muscheln und Steine sammeln. Kleckerburgen bauen, Zahnlückengrinsen. Angst vor der Dunkelheit und den Monstern, die sich in ihr verstecken.
Verstecken und Fange spielen. Der erste Schultag. Softeis im Park, und die klebrigen Finger im Springbrunnen abwaschen.

Jedem Kuscheltier einzeln „Gute Nacht“ sagen. Die Trauer, wenn der Teddy verschollen ist und bleibt.
Die Angst, nichts mehr zu fühlen, weil man tot ist und paniken, wenn es um Imfpungen geht, weil man Angst vor der Nadel hat.
Schaukeln.
Das ist Kindheit. Doch wann hört sie eigentlich auf?
Ich nasche immer noch gern Keksteig, puste immer noch gern Pusteblumen und gehe immer noch gern schaukeln. Für mich ist es wichtig. Ich habe bloß nicht immer Zeit dafür. Ist es dieser Punkt, an dem man andere Sachen über diese stellt? Ist die Kindheit dann vorbei?

Gladhouse

Lene, Max, Olivia und Leni schreiben in ihrer Freizeit. Sie treffen sich in ihren Gruppen in der Literaturwerkstatt im GLADHOUSE und lieben es zu philosophieren, sich selbst und ihre Welt unter die Lupe zu nehmen. So kommen sie zu ihren Texten, von denen sie nicht selten selbst überrascht sind.